Unsere gemeinsame fotografische Arbeit entsteht von der Konzeption bis zur Umsetzung in enger Zusammenarbeit. Der dokumentarische Ansatz versteht sich als Rückblick auf die Gegenwart. In einer Art Bestandsaufnahme unserer Zeit zeigen wir vertraute und zugleich befremdliche Alltäglichkeiten an ausgesuchten Schauplätzen unserer Gegenwart. Dabei werden sowohl vorgefundene, als auch präzise inszenierte Szenen nebeneinandergestellt. Im Sportzentrum und im Medienidyll, am Straßenrand und in kleinen, beiläufigen Gesten wird eine individuelle Realität dargestellt und durch eine beobachtende Warte hinterfragt.
Darüber hinaus haben wir einige Motive an Orten arrangiert, die tatsächlich Kulissen sind: Eine zum Abschied winkende Familie vor einem Anwesen in einer Musterhaussiedlung, eine menschenleere Straßenansicht, fotografiert im Kulissenaufbau der Lindenstraße, ein gedankenversunkener Mann in einem von dem Künstler Guillaume Bijl inszenierten Supermarkt.
Die Grenze zwischen inszenierten und dokumentarischen Bildern, Illusion und Wirklichkeit, wird in unserer Arbeit gezielt verwischt. Mit dieser Herangehensweise soll neben dem Gezeigten einerseits die Vorstellung von Wirklichkeit und die wechselseitige Beziehung von Realität und deren Abbild, andererseits der dokumentarische Anspruch des Mediums thematisiert werden.