Die zweite Ausstellung in diesem Jahr im Schauraum der Darmstädter Tage der Fotografie ist eine sequenzielle Fotoarbeit über junge Frauen, die im Teenageralter Mutter geworden sind: »Ich bin zwei« von Iris Wolf.
»Du bist die Frau meiner Träume«, »Du bist meine große Liebe«, »Meine Süße« – gespritzter Zuckerguss auf Lebkuchenherzen, die der Künstlerin Iris Wolf in fast allen Wohnungen ihrer hier gezeigten Arbeit begegnet sind. »Ich bin Zwei« beschäftigt sich mit jungen Frauen, die im Teenageralter Mutter geworden sind.
Entstanden sind Bruchstücke aus dem Leben der jungen Frauen; Bruchstücke, die aus dem Spannungsfeld vieler Fragen resultieren wie: Wer zeigt was? Wer macht was mit wem? Wer stellt was vor, was dar? Fernab von Inszenierung der Fotografin und doch inszeniert, indem die Protagonisten ihre Selbstwahrnehmung abgebildet sehen möchten und sich entsprechend in Szene setzen.
Iris Wolf wählt unter anderem das Stilmittel der Sequenzen, um Einblicke in das Alltagsleben der jungen Frauen ebenso wie ihre Selbstinszenierung abzubilden. Die Sequenzen ermöglichen dem Betrachter, eine Bildfolge in ihrer Gesamtheit zu sehen, die Situation jeweils zu erfassen, zu analysieren und gegebenenfalls zu bewerten, ohne vorherige Einschränkung oder gar Verfälschung durch die Bildauswahl.
Die Fotografien werden von O-Tönen aus Interviews begleitet, die die Journalistin Alexandra Trudslev durchgeführt hat.
Iris Wolf, geboren 1972 in Kamerun, aufgewachsen in Deutschland, hat ihren Abschluss an der FH Dortmund 2007 absolviert. Seitdem lebt und arbeitet sie in Dortmund. Der Mensch in seiner privaten und öffentlichen Umgebung spielt eine wichtige Rolle in ihren künstlerischen Projekten.