Die erste Ausstellung in 2012 im Schauraum der Darmstädter Tage der Fotografie handelt von den individuellen Geschichten vietnamesischer Rückkehrer.
Die Community an Exilvietnamesinnen und –vietnamesen in Deutschland ist groß: Allein in Berlin stellt sie die größte außereuropäische Migrantengruppe dar. Doch trotz besserer Ausbildungschancen oder höherer sozialer Sicherheit in Deutschland zieht es einige zurück in ihr Heimatland Vietnam.
Die Geschichten dieser Heimkehrer fängt Nora Bibel mit Fotografien in ihrem neuen Buch »Heimat – Quê Hương« ein. Das vom Institut für Auslandsbeziehungen geförderte Projekt beschäftigt sich mit Vietnamesinnen und Vietnamesen, die vor Jahren ihre Heimat verließen, um in Deutschland zu arbeiten und zu leben, und nun wieder nach Vietnam zurückgekehrt sind. Die Familien stammen aus den Großstädten Vietnams, Sài Gòn (Saigon) und Hà Nội (Hanoi), genauso wie aus Huế, Vinh und der Provinz Hà Tĩnh. Viele von ihnen lebten in Ostdeutschland, in Orten wie Senftenberg, Moritzburg, Erfurt und natürlich in Berlin, einige Geschichten führen aber auch nach Nürnberg, Stuttgart oder Lübeck.
Die individuellen Lebensläufe der Protagonisten erzählen von einer persönlichen Sehnsucht, gehen der Frage nach Heimat an sich nach und der engen Verbindung zwischen den beiden Ländern. In Kurzinterviews hielt die Fotografin die Lebensläufe und Beweggründe der Fotografierten fest. Und erzählt so, von der engen Verbindung zwischen den beiden Ländern und was Heimat für jeden einzelnen ausmachen kann.
Nora Bibel ist 1971 in München geboren und studierte von 1993-1999 Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld. Seitdem lebt sie in Berlin, arbeitet neben ihrer freien künstlerischen Arbeit als Fotografin im Bereich Reise, Reportage und Portrait und ist als Dozentin tätig.