Die zweite Ausstellung 2012 im Schauraum der Darmstädter Tage der Fotografie zeigt eine Auswahl von Bildern der Arbeit »something specific about everything« des Künstlers Samuel Henne, die sich mit Aspekten der Beziehung von Fotografie und Skulptur und der Konstruktion von Bildern mittels der Fotografie beschäftigt.
Sich vom tradierten Fotografiebegriff lösend, der mit der Fähigkeit der Fotografie einen Augenblick festhalten und aus der Realität greifen zu können gemeinhin für Authentizität und Objektivität steht, nutzt Samuel Henne das Medium um »neue« Bilder mittels der Fotografie zu schaffen.
Die Bilder der seriellen Arbeit »something specific about everything« changieren zwischen fotografischer, grafisch- malerischer und skulpturaler Anmutung und ziehen Verbindungen über die Grenzen der künstlerischen Medien hinweg. Das Motiv des Stilllebens findet hier ebenso einen Widerhall wie Warhols farbenfrohe Siebdrucke.
Die Möglichkeiten der Fotografie befragend, werden in den inszenierten, skulpturalen Arrangements der Bilder Aspekte von Fläche und Räumlichkeit, Farbkomposition und Bildkonstruktion ausgelotet.
Im Kontext seiner Arbeit greift Henne Bezüge zu fotografietheoretischen und kunstgeschichtlichen Fragestellungen und Entwicklungen auf, innerhalb derer die Frage nach dem Ursprung der Präsenz eines Werkes – fotografiebasiert oder objektbasiert – sowie die weit zurückreichenden Verbindungen zwischen Fotografie und Skulptur im Vordergrund stehen.
Samuel Henne wurde 1982 in Göttingen geboren und studierte von 2003-2010 Freie Kunst und Kommunikationsdesign an der HBK Braunschweig. Er lebt und arbeitet als freier Künstler in Hannover. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, u. a. den Deichtorhallen in Hamburg und dem Kunstverein Hannover. 2010 war er Preisträger des Wettbewerbs »Gute Aussichten - junge deutsche Fotografie« und des Meisterschülerpreises der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. 2011 erhielt er den Preis des Kunstvereins Hannover und wurde bei der Plat(t)form des Fotomuseums Winterthur ausgezeichnet.