»Alle interessanten ästhetischen Tendenzen sind gegenwärtig durch ihren Radikalismus charakterisiert. Die Frage, die sich jeder Künstler stellen muss, lautet: Worin besteht mein Radikalismus, der Radikalismus, der mir von meinem Talent und Temperament diktiert wird?«
Das Medium der Fotografie nutze ich auf unterschiedlichste Art und Weise – nicht zum Selbstzweck, sondern um die Phänomenologie des Mediums für meine Idee von einem Bild zu nutzen. Einmal ist ein Bild das Ergebnis einer performativen Handlung, ein anderes Mal arbeite ich in malerischer, inszenierter oder bildhauerischer Weise – hinter und vor der Kamera.
In einigen Arbeiten spielen konzeptuelle Ansätze eine Rolle. Manchmal wird eine Fotografie, wie in der Raketogramm Serie, zu einem Objekt. Hier setze ich lichtempfindliches Farbfotopapier in ›Action Painting Manier‹ in direktem Kontakt explodierenden Raketen aus und entwickle dieses.
»Ziel ist hier nicht die Schaffung einer Harmonie, sondern die Überdehnung des Mediums durch zerstörerische Prozesse«. Mein Anliegen ist es, Neues zu schaffen, nicht zu reproduzieren. Ich denke ein Reiz der analogen Fotografie ist es, dass sie immer noch eine analoge Referenz zum Abbild hat.
Längst wissen wir, dass die fotografische Abbildung manipulierbar ist und das Postulat nach einer wahrhaftigen Abbildung schon immer Illusion war. Gerade im fotografisch-digitalen Zeitalter entfernt sich die Fotografie scheinbar immer mehr von ihrer immanenten Ästhetik, auf authentischem Wege Lichtspuren zu hinterlassen. Oft ist die fotografische Praxis auf den pseudofotografischen Bereich der Bildbearbeitung und Bildmanipulation verschoben.
In meiner fotografischen Arbeit erforsche ich die Grenzen des analog Abbildbaren auf dessen künstlerischen Gehalt. Im Gegensatz zu einer computergestützten Fotografie, arbeite ich mit den künstlerischen Mitteln des Analogen, des Lichts. Im Speziellen bildet ein Forschungsschwerpunkt, ›das Material‹ oder ›den Zustand‹ auf seine Transformierbarkeit durch analoge Licht-Operationen zu befragen.
Eine zentrale Bedeutung bildet für mich dabei die Schöpfung von Bildern im Zwischenraum der sinnlich, menschlich-analogen Imagination und deren fotografischen Reflexion. Es gilt ohne die kosmetische Ästhetik des ›digitalen Lichts‹, die Relevanz des Lichtes zu entdecken.