Die Fotografien dieser Serie wurden mit dem Selbstauslöser aufgenommen. Nachdem ich diesen gedrückt hatte, rannte ich los. Während der Belichtungsdauer von 10 Sekunden versuchte ich mich soweit wie möglich von meiner Kamera zu entfernen.
Bereits in einigen meiner frühen Arbeiten habe ich in den Aufnahmeprozess eingegriffen. Manchmal bestand die Intervention nur in einer einfachen Geste. Gelegentlich malte oder konstruierte ich aber auch kunstvoll Objekte oder Räume, die fotografiert werden sollten. Ich fühle mich zu Fotografien hingezogen, die den Überrest einer Aktivität darstellen oder das Nebenprodukt eines Prozesses sind.
An dieser Stelle möchte ich noch auf einen sehr persönlichen Aspekt dieser Arbeit hinweisen. Als ich mit den Aufnahmen begann, stand ich kurz vor meinem 50. Lebensjahr. Dies ist ein Alter, in dem man realisiert, dass es relativ unwahrscheinlich ist weiterhin attraktiver, intelligenter und vor allem schneller zu werden. Aus dieser Perspektive betrachtet ist die Serie bis zu einem gewissen Grad auch als Ausdruck der Sterblichkeit zu verstehen.
Als technisches Material habe ich für diese Aufnahmen sehr groben 35mm-Film verwendet. Ich wollte, dass es den Anschein hat, ich würde von der Körnigkeit des Bildes absorbiert werden. Grundsätzlich fühle ich mich sehr zur Fotografie hingezogen, da sie als Medium für den künstlerischen Ausdruck eine Vermischung von industriellen Prozessen und existenziellen Wünschen erlaubt.