Lili Almog

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Lili Almog

Perfect Intimacy

Lili Almogs fotografische Praxis konzentriert sich auf die Darstellung von Frauen und ihren privaten Räumen, und in dieser neuen Arbeit Perfect Intimacy – eine passionierte Studie karmelitischer Nonnen – wird der Gegenstand weiblicher Repräsentation zu einer der ursprünglichsten und ikonisch wirkenden Aussagen gebracht.

Im Gegensatz zu Almogs vorhergehenden Sujets, Frauen die sehr gut und erfolgreich mit den Launen und materiellen Realitäten der westlichen Kultur leben, meiden die Schwestern des Karmeliter Ordens das öffentliche Leben, Mutterschaft und Selbstbestimmung und sind restlos absorbiert in klösterlicher Abgeschlossenheit. In diesem Kontext wird das Wohlbefinden des Ordens im Gegensatz zu den Bedürfnissen des Individuums geheiligt. In Almogs einfühlsamer und ergreifender Studie schafft sie es dennoch, die Individualität ihrer Sujets, ihrer beständigen Würde und ihrem Sinn für den eigenen Wert, welcher der kollektiven Angepasstheit des klösterlichen Lebens widerspricht, einzufangen.

Der reduzierte Stil in Almogs fotografischer Komposition, eine eingeschränkte Farbpalette und eine Betonung von nur wenigen illustrativen Komponenten, korrespondieren treffend mit dem strengen und entsagenden Leben in einem Kloster. Almogs Portraits erreichen eine symbolhafte Qualität, strahlend und anspielend auf die Intensität, die man in Fülle in religiösen Ikonen findet. Sie bieten eine freie und authentische Einführung in eine Gruppe von Frauen, deren Bestimmung es ist, anonym in dieser eigentümlichen Kloster-Welt zu bleiben.

(Christopher Coppock)

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