Herbert Holzmann

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Herbert Holzmann

Artefakt

Vergangenes und Erinnertes scheint aus dem Dunkel auf. In seiner Serie Artefakt spürt Herbert Holzmann materiellen Spuren seiner Kindheit und Jugend nach. Mit der Kamera besucht er Orte, die Objekte seines Erinnerns bewahrt haben: Keller, Dachböden, Scheunen, nicht mehr bewohnte Räume. Dort warten sie seit Jahren: Dinge seiner Vergangenheit, physische Artefakte der Zeit, die wie ein Katalysator Gedankenprozesse in Gang setzen. Es entstehen Bilder, die wirken, als wären sie direkt aus dem diffusen Strom der Erinnerung herausgefiltert.

Alle besuchten Räume sind vollständig dunkel. Ohne Hilfe ist der Besucher hier blind. Allein das von der Kamera ausgesandte infrarote Licht erhellt als eng begrenzter Strahl die schlafenden Dinge – jedoch noch immer für das Auge unsichtbar. Erst der elektronische Monitor offenbart, was die Kamera sieht, und ermöglicht auf diese Weise fassbare Bilder.

Die Gegenstände wurden vor der Aufnahme nicht berührt. Ebenso wurde an den Fotografien nach dem Augenblick des Aufnehmens nichts verändert; Farben sind belassen und Unschärfen in Kauf genommen.