»Je est un autre« (Ich bin ein anderer) – Arthur Rimbauds berühmte Formel dichterischer Doppelexistenz, scheint im Zeitalter von Klonierung und Cyberspace ungeahnte Aktualität zu gewinnen. Die sich mit großer Geschwindigkeit vollziehende Digitalisierung der Lebenswelten und die Tendenz zur Globalisierung, führt möglicherweise zur partiellen Aushöhlung und Auflösung der Solidargemeinschaften. Zivilisationsbrüche sind ebenso zu beobachten wie die Preisgabe kultureller Normen und Codes. Meine Arbeiten setzten sich in diesem Zusammenhang insbesondere mit der Identität und der Individualität des Einzelnen innerhalb gesellschaftlicher Strukturen auseinander. Der Aspekt der Veränderung des Mediums Fotografie selbst steht dabei ebenfalls im Vordergrund.
Zur Arbeit Schwestern: Die fotografisch gleiche Aufnahme der Einzelporträts von Schwestern zweier Generationen meiner Familie zeigt zum einen den fiktiven Alterungsprozess meiner selbst. Ebenso wird die Überlagerung von Persönlichkeiten innerhalb eines Familienverbundes durch die Entsprechung und Vergleichbarkeit der äußeren Merkmale visualisiert.