Auf eine (meist) neue und gut verschlossene Großdiapackung – manchmal auch Fotopapierpackung – werden von einem professionellen Schützen oder einer Schützin mehrere Schüsse abgefeuert. Das verletzte Material, Großbilddiamaterial oder Fotopapier, wird durch die Einschussöffnungen belichtet. Die Zeitdauer der Belichtung ist von mir frei gewählt.
Bis zur Entwicklung im Labor vergehen meist mehrere Tage, manchmal nur wenige Stunden. Das eindringende Licht wird akkumuliert und auf den fotosensiblen Schichten gespeichert. Unterschiedlichste Belichtungsvorgänge auch durch Reflexion des Materials tun Arbeit. Es entsteht eine erweiterte Form des Fotogramms.
Die Arbeit entstand aus meinen Überlegungen zur Differenz von Ereignis und fotografischem Abbild und damit zur Problematik von ›Wirklichkeit‹ in der Fotografie. Durch Abbildung und physische Verletzung wird eine Spur in doppelter Weise hinterlassen … »Die Wahrheit ist das beste Bild« so Robert C.
Die Aktion halte ich neuerdings manchmal in Form einer einfachen Dokumentation fest. Dabei versuche ich mein Betätigen des Auslösers mit dem Abdrücken des Schützen zu synchronisieren. Zuletzt fanden solche Performances 2007 in Italien, in Polen und in Österreich statt. Wesenhafte Eigenschaften des ›Fotografischen‹ sehe ich damit kommentiert.