Daniel Hofer

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Daniel Hofer

Salar

Zunehmende Verknappung fossiler Ressourcen, spürbarer Klimawandel durch steigende CO2 Ausscheidungen, unbeherrschbare Nukleartechnik: Die Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie wird in Zukunft mehr denn je ein wichtiges globales Thema sein. In Bezug auf die nun in den Fokus gerückten erneuerbaren Energien wird ein Rohstoff eine besondere Rolle spielen: Lithium. Dieses wertvolle Leichtmetall ist wichtiger Bestandteil jedes Lithium-Ionen-Akkus, welche in Handys, Laptops und Elektroautos als Energiespeicher eingesetzt werden.

Es gibt nur wenige Abbaugebiete weltweit, die größten Reserven lagern im Salz des ›Salar de Uyuni‹, einer Salzwüste in den bolivianischen Anden, gelegen in fast 3700 Metern Höhe. Erst seit kurzem erforscht eine staatliche Gesellschaft die dortigen Vorkommen und baut kleinere Mengen im Pilot-Betrieb ab. Ehrgeiziges Ziel ist der Aufbau einer umfangreichen chemischen Industrie.

Meine Arbeit Salar dokumentiert diese Entwicklung und zeigt die Förderung des High-Tech Rohstoffs im Kontext schwieriger Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer unterentwickelten, isolierten Region. Lassen sich zukünftig chemische Industrie, Tourismus und der Schutz dieser surreal anmutenden, beeindruckenden Landschaft vereinbaren? Bringt das Lithium dem ärmsten Land Südamerikas den ökonomischen Wandel oder gehen Wohlstand und Profite wieder an weiten Teilen der Gesellschaft vorbei, wie es bereits so oft in der Geschichte des Landes passiert ist?

Noch widersteht die sozialistische Regierung unter Evo Morales den Angeboten multinationaler Konzerne – ob mit erfolgreichem Ausgang bleibt vorerst ungewiss.