Die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Landschaftsräumen bildet den Schwerpunkt meiner Arbeit. Ich fotografiere Landschaften, die sich in einer Situation des Übergangs und der anthropogenen Veränderung befinden. Meist sind es menschenleere, entlegene Gegenden, die mich aufgrund ihrer besonderen Topografie und Geschichte interessieren. In meine Arbeit fließen die Vorstellungen mit ein, die diese Landschaften in uns auslösen und die unsere Sicht auf sie prägen.
Meine Bilder entstehen aus einer Kombination analoger Aufnahmetechnik und späterer digitaler Bearbeitung. Diese Arbeitsweise ermöglicht es mir Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen zu lassen. Ich fotografiere zu unterschiedlichen Zeiten, nehme Einfluss auf die Lichtsituation und die Perspektive der Orte. Über einen Zeitraum mehrerer Monate generiere ich so ein ›neues‹ Bildganzes, das auch frei komponierte Bildteile miteinschließt. In diesem Prozess kommt es zu einer ästhetischen Verdichtung, die es mir ermöglicht, das zutage treten zu lassen, was diese Orte in meinen Augen besonders und »zu ›Ikonen‹ unserer globalisierten Welt« (Ludwig Seyfarth) werden lässt.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Serie Die Konstruktion der stillen Welt entstanden, die sich dem arktischen Inselarchipel Spitzbergens widmet. Ich habe Orte wie den Weltsaaten Speicher (›Die Arche‹), die Satellitenstation (›Svalsat‹) oder den Verladepier für Braunkohle in Svea (›Kapp Amsterdam‹) fotografiert und in Bezug zum Genre des Science-Fiction-Films gestellt. Die Bilder zeigen den Landschaftsraum an der Schnittstelle zwischen Bergbau, Forschung und Klimawandel und thematisieren die Bedrohung, die sowohl vom arktischen Naturraum selbst, als auch von dessen industrieller und wissenschaftlicher Nutzung ausgeht.