Ziellosigkeit, Identitätssuche, Depressionen, Zukunftsängste – kurz: stereotype Themenkomplexe, welche auf eine adoleszente Generation zutreffen können. Eine Generation, in welcher Heranwachsende immer später Erwachsen werden und Verantwortung übernehmen; zugleich in einer Konsumgesellschaft groß geworden sind, welche die existenziellen Probleme einer Nachkriegsgeneration nie kennengelernt hat, aber stattdessen mit Entscheidungsschwäche als Luxusproblem kämpft.
Sie unterliegt einer psychischen Determination, die für viele ebenso wenig greifbar wie angreifbar scheint. So stehen diese Portraits als Sinnbild einer conditio humana dieser Gesellschaftsschicht und zeigen neben Fotografien der Cousine von Nina Röder, auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte: Nina Röder wirkt somit gleichzeitig dem stetigen Verschwinden von konkreten Erinnerungsräumen entgegen, indem sie mit ihren Fotografien die räumliche Einrichtung ihrer Familie archiviert. Die Ausstattung einiger Zimmer hat sich seit bis zu Jahren zwar nicht geändert, die Befürchtung liegt jedoch nahe, dass die Tage des authentischen Daseins dieser Räume gezählt sein werden.