»Nature deficit disorder« ist die amerikanische Bezeichnung für eine Erkrankung an der Menschen leiden, die ohne Naturerfahrungen leben. Die Kontakte zum realen Leben nehmen ab und die Erfahrungen beschränken sich auf künstliche Räume. Diese virtuellen Realitäten ersetzen das Erfahren durch die eigene Körperwahrnehmung und führen zu einem Mangel an Entfaltungsmöglichkeiten im realen Leben.
stein sechzehn ist eine poetische Vision, die einen engen Bezug des Menschen zu dem Ort seiner Sehnsucht – dem Idyll seiner Träume – ausschnitthaft skizziert. Dieser Ort ist für ihn als Rückzugsraum sehr wertvoll, da er hier in einem zeitlich entschleunigten Rhythmus leben kann. Er ist bei sich selbst, dem Moment verhaftet und seine Sinne sind voller Sensibilität für die ihn umgebende Welt. Der hochfrequente Lebensrhythmus der heutigen Zeit hinterlässt in ihm einen Hohlraum, den er mit einfachen Erfahrungen kompensieren will. Die Elemente spüren – Wassertropfen auf der Haut, den Qualm eines Feuers, die Salzluft der See oder die Unwirtlichkeit eines Waldes bei Nacht. Es ist die Faszination des intuitiven Blickes auf seine Wirklichkeit, der er sich öffnen will.
stein sechzehn ist fiktiver Name des Idylls und reale Markierung der Kreuzung zweier Wanderwege in einem. Meine Intention ist es, die bewusste Wahrnehmung der Umwelt und die instinktive Unmittelbarkeit, mit der bestimmte Menschen die ländliche Umgebung erleben, aus meiner Sicht, eines Städters, darzustellen.
Dieses Menschenbild umschreibt C.-D. Friedrich mit folgenden Worten sehr schön: »Ich muss alleine bleiben und wissen, dass ich alleine bin, um die Natur vollständig zu schauen und zu fühlen, ich muss mich dem hingeben, was mich umgibt, mich vereinigen mit meinen Wolken und Felsen, um das zu sein, was ich bin.«