Im Juni 2007 reisten wir zum zweiten Mal nach Kabul. Zu jener Zeit mehrten sich die Berichte über Entführungen und Selbstmordanschläge, die auch vor der Hauptstadt nicht Halt machten. Daran hat sich bis heute wenig geändert: Zerstörung, Attentate, Krieg und Not dominieren das Bild Afghanistans in den Medien.
Ist der Name Kabul gleichbedeutend mit absoluter Perspektivlosigkeit? Stimmt das Bild, das die Medien uns präsentieren? Oder finden sich trotz schwieriger Bedingungen Menschen, die Hoffnung und Engagement gegen Zerstörung und Angst setzen? Diese Menschen haben wir gesucht.
In Kabul, bei den Betroffenen selbst, stieß unsere Arbeit auf größtes Interesse. Die nahezu ausnahmslos negative Berichterstattung im Ausland stellt ein zusätzliches Hindernis für das Einkehren von Normalität dar. Denn wer investiert schon in Afghanistan? Wer baut in Kabul? Wer entsendet Fachleute in die Region oder Professoren an die Universität? Wer sucht sich seine Handelspartner in einem Land wie Afghanistan?
Wir fanden in Kabul zahlreiche Afghanen, die in ihrer Heimat Perspektiven sehen und dem Land selbst welche geben wollen und die sich mit viel Engagement einem Wiederaufbau widmen. Ihr Denken und Handeln konzentriert sich auf Zukunft, Normalität und Vorwärtskommen.
Solche Menschen, die für den Aufbau Afghanistans arbeiten, haben wir mit einer Serie von insgesamt zwölf Gruppenfotos porträtiert. Jede dieser Gruppen steht für ein visionäres, kreatives, oft auch mutiges Projekt.
Die gesamte Serie wurde innerhalb von acht Tagen in und um Kabul recherchiert und fotografiert. Außer wenigen vorbereitenden Kontakten fanden sämtliche Absprachen vor Ort statt – ebenso natürlich wie die Suche nach geeigneten und verfügbaren Locations. Dies war nur dank ausgezeichneter und hilfreicher Kontakte zur GTZ, dem Goethe Institut Kabul und afghanischer Organisationen und Personen möglich.