Die Serie Superficies wirft einen kritischen Blick auf Visionen des Menschen, die in ihrer Konsequenz die Oberfläche der Erde in einer immer umfassenderen Art und Weise gestalten. Die einzelnen Bilder der Serie behandeln Themen wie Freizeitgestaltung, Wohnraum, Landwirtschaft, Mobilität und Rohstoffgewinnung.
Die fotografische Dokumentation ist dabei durchaus demokratischer Art. Sie bedient sich des Bildmaterials, das durch die immer größer und mächtiger werdende Institution Google jederzeit online verfügbar und zugänglich ist. Jedes einzelne Bild der Serie besteht aus 300-400 Einzelbildern, die durch ihre Kompostition dem Betrachter aus der Ferne die übergreifende Struktur und aus der Nähe präzise individuelle Details zeigen. Durch ihre Bearbeitung befinden sie sich so an einer Schnittstelle zwischen Dokumentation und Montage, außer einer leichten Kantenglättung wurden sie nicht weiter digital bearbeitet. Dem Betrachter erscheint auf den ersten Blick ein ›echtes‹, objektives Bild der Wirklichkeit, erst im Detail lassen sich digitale Interferenzen, Pixelstrukturen und Brüche entdecken, die einen Rückschluss auf die Herkunft des Bildmaterials ermöglichen.
Es entsteht eine Art ›göttlicher‹ Blick, der durch seine Über-Realität dem Betrachter die Vorstellung eines Ortes ermöglicht, den er so tatsächlich nie sehen oder erleben kann. Die innere Vielschichtigkeit der Bilder entsteht durch die Verbindung der Ausschnitthaftigkeit eines Überblicks mit der zeitlichen Fülle einzelner Momentaufnahmen. Alles erscheint isoliert und wird auf sich selbst zurückgeworfen. Der Betrachter ist gefordert, mehrmals hinzusehen, die Dinge in ihrer grafischen Struktur und gleichzeitig in ihrer Detailhaftigkeit wahrzunehmen und sowohl die Konstruktion als auch das Gezeigte kritisch zu hinterfragen.