Die Arbeit Susurrus besteht aus leisen Begegnungen zwischen intensiver Gegenwart und stiller Abwesenheit. Menschen, Dinge und Orte werden Teil einer subjektiven Bildwelt, immer verbunden mit eigenen Erfahrungen.
Der Moment des Fotografierens – ein Innehalten, ein Lauschen. Susurrus, ein leises Murmeln, gedacht als der Soundtrack zu dieser Arbeit, in der Menschen und Dinge für einen Moment verwandelt scheinen. Eine offene Serie, entstanden im Klein- und Großstädtischen, zwischen Sommer und Winter, zwischen Tag und Nacht. Die Menschen im Bild sind abgewandt, doch bildmittig präsent, von eigenwilliger Schönheit. Das Licht schafft Plätze auf der Straße oder im Wald, die jedoch leer bleiben. Dunkelheit oder Unschärfe machen Teile der Bilder unzugänglich, etwas wird dem Blick des Betrachters entzogen. Das opake fotografische Bild gibt keine Antworten.
Alles ist still – im Hintergrund ein leises Murmeln.
»die findigen Tiere merken es schon,
dass wir nicht sehr verlässlich zu Haus sind
in der gedeuteten Welt«
Rainer Maria Rilke, Duineser Elegien
»Ich drehe mich um und lausche auf etwas, das ich nicht hören kann, ein Wort liegt mir auf der Zunge, ich kann es nicht sagen. Eine Unruhe, weißt du? Du weißt. Aber du würdest sagen, alles, was namenlos ist, soll man nicht benennen.«
Judith Hermann, Sommerhaus, später
»Even the blankets felt different – the quality of light through his window – the air«
Nicola Barker, Dartmans
» … to find words to say how words fail. And isn't that one of the functions of poetry?«
Darian Leader, The New Black