Mona Breede zeigt in ihren fotografischen Arbeiten Menschen in Bezug zu öffentlichen Orten, vorwiegend zum städtischen Raum. Die Architekturen bilden hierbei den Hintergrund, sind aber mehr als das, sie gewinnen Zeichencharakter und binden die Menschen in einen gesellschaftlichen Kontext. Zu der Wiedergabe des beobachteten Moments tritt ein inszenierender Anspruch und eine soziale Komponente.
In seinem Hauptwerk Sein und Zeit betrachtet Martin Heidegger die Zeitlichkeit als die zutiefst das Menschsein prägende Wirklichkeit. Dabei erschließt erst die Stimmung, das Gefühl der Sorge dem Menschen sein In-der-Welt-sein. Der Mensch erfährt sich ohne sein Hinzutun in seiner Existenz und hat sich dieser nun zu stellen, indem er Entscheidungen trifft.
Die Zeitlichkeit dieses Phänomens wird in den Fotoarbeiten von Mona Breede an typischen groß-städtischen Phänomenen wie Distanz, Einsamkeit und Entfremdung thematisiert. Das wird fast emblematisch vorgeführt, wie in Tableaus mit bühnenartigen Regie- und Lichteffekten, die den Darstellungen eine sinnbildliche Kraft geben. Das Gefühl für die Realität der urbanen Räume bleibt aber stets erhalten. In der hier abgebildeten Arbeit Day in, Day out sehen wir einen Mann nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause. Er ist in sich versunken, die Augen sind auf den Boden gerichtet, die Haltung ein wenig erschlafft. Die zweite Person auf dem Bild, ein jüngerer Mann, poliert die ohnehin schon saubere Außenfassade.
Über den dargestellten konkreten, individuellen Moment hinaus wird die Absurdität und Vergeblichkeit menschlichen Tuns dargestellt. Das Bild steht als Sinnbild für den Lebensalltag als ewiger Kreislauf, die Wiederkehr des Gleichen, aus dem aber auch wieder Hoffnung keimt, die Chance für einen Neuanfang.