Alia Malley

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Alia Malley

Southland

Mit der Arbeit an meiner aktuellen Serie Southland begann ich bereits 2009. Die Bilder sind ein Ausdruck meines steten Interesses daran, mittels fotografischer Aufnahmen die Umwelt und unsere ambivalente Beziehung zu ihr zu untersuchen.

Die Fotografien beziehen sich auf einen bestimmten geografischen Ort: unbenutzte, stillgelegte Flächen der Stadtlandschaft von Los Angeles, die früher irgendeine bürgerlich, historisch oder kulturell wertvolle Funktion erfüllten. In Anbetracht der zyklischen Natur der Zeit und der Erneuerung, werden sie irgendwann wieder eine solche Form von nützlicher Lebendigkeit erreichen. Betrachtet man diese belanglos erscheinenden Plätze also im Gesamtkontext scheinen sie von großer Bedeutung. Im Moment liegen sie allerdings einfach brach. In meinen Aufnahmen sind sie nicht nur schwer als Teile von Los Angeles identifizierbar, sondern auch ihre Zugehörigkeit zu Kalifornien oder Amerika ist kaum noch zu erkennen. Die abgebildeten Orte könnten überall sein. In gewisser Hinsicht ist dies eine zutreffende Annahme, denn eine solche Form von Landschaftsresten existiert allerorts.

Einerseits möchte ich mittels dieser Fotografien klassische Bespiele für die erhabene Güte und Schönheit der Natur aufzeigen. In Kontrast dazu tritt aber die latent düstere Stimmung der Bilder, welche bei ihrer Betrachtung deutlich spürbar wird. Die Beziehung zwischen diesen beiden Polen der Natur lässt sich nur schwer fassen. Letztlich sind sie jedoch beide Seiten derselben Medaille, welche an dem von mir dokumentierten Landschaftstypus besonders gut erkennbar werden.

Meine Aufnahmen verstehe ich als Abbildungen von revisionistischen Landschaften. Sie finden ihren Platz zwischen der traditionellen, historischen Landschaftsmalerei und der vehement realistischen Fotografie. Sie sollen Dokumente der Zeit sein, indem sie uns zeigen, wie ein bestimmter Ort an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit aussah. Hierfür ziehe ich nicht mit einer genauen Vorstellung los, um ein spezielles Ergebnis zu erzielen, wenn ich mit meiner Kamera raus in die Landschaft gehe. Ich gehe einfach, und ich schaue, und dann erstatte ich Bericht.

(Alia Malley)

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