Rahmenprogramm 2010
Jetzt – Die erzählte Zeit

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Constanze Vielgosz

Das Gegenteil von Gleichgültigkeit

Ich habe Gegenstände fotografiert, von denen ich mich nicht trennen konnte. Jedes Ding bekommt eine Bedeutung, sobald es Teil einer Geschichte ist. Die Objekte wirken dann wie ein Schlüssel für den sinnlichen Teil unserer Erinnerungswelt. Ihr eigentlichen Wert des Nutzens wird übersteigert sie werden dadurch zu einer Projektionsfläche für Sehnsucht, Wunsch und Erinnerung. Sie verstellen den Blick. Manchmal öffnen sie ihn auch.

Bei der vorliegenden Arbeit geht es um das Loslassen einer Illusion. Während dieses Prozesses bekommen die Dinge eine neue Form. Aus der Entfernung werden sie in ihrer gesamten Schönheit erkennbar und verschwimmen dann wieder. Sie tauchen plötzlich aus ihrer Alltäglichkeit auf. Oft, wenn wir es nicht erwarten, wie ein Geruch oder ein Musikstück, und wir erinnern uns an eine Zeit. Eine Person. Ein Gefühl.

Ich wählte für diese Arbeit eine Polaroidkamera, um die Einmaligkeit von Momenten zu unterstreichen, da dieses Medium Bilder erzeugt, die nicht direkt reproduzierbar sind. Gleichzeitig ist es auch selbst ein verschwindendes Medium. Die ausgestellten Bilder wiederum sind nur Abzüge der Originale: Das einzigartige Erlebnis wird durch die Erinnerung wieder wachgerufen, kann jedoch nicht wieder genau das sein, was es einmal war.

(Constanze Vielgosz)

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