Der Mensch steht im Mittelpunkt des fotografischen Interesses von Petra Arnold.
Die Fotografin ermöglicht intime Einblicke in das Leben von Charakteren, Milieus und gesellschaftlichen Randgruppen. Auf zum Teil provokante Weise reizt sie das Vorstellungsvermögen des Betrachters. Die Momentaufnahmen machen neugierig auf ein genaueres Hinsehen und lassen einen Interpretationsspielraum, um Bildwelten selbst zu entschlüsseln.
Bei den unterschiedlichsten Ansätzen findet sich ein roter Faden: Eine magnetische Anziehung zu Menschen und Dingen abseits der üblichen Pfade.
In ihren jüngsten Arbeiten zeigt die Künstlerin konzeptionelle erotische Serien.
Der Entstehungsprozess ihrer Arbeiten ähnelt der Vorgehensweise einer Schriftstellerin: Orte werden erkundet, Menschen befragt, um so nach und nach zu einem Plot zu gelangen. So gesehen ist die Fotografin eine Erzählerin. Aber sind es wahre Geschichten, die sie uns erzählt?
Die Motive in ihrer eigentümlichen Retro-Ästhetik werfen Fragen auf. Sie gewähren uns Einblicke in das Milieu, welches mit der Ausübung des ältesten Gewerbes der Welt schon immer unsere und die Neugier der Fotografen geweckt hat. Bilder, die sonst im Verborgenen blieben, gelangen so in die Dunkelkammer der Fotografin. Vom Rotlicht ins Rotlicht sozusagen. Dort werden die Bilder enthüllt, kaschiert, maskiert, beschichtet.
Die Neuinterpretation regt nicht nur die Phantasien und Projektionen des Betrachters an, sondern wirft neue Fragen auf. Das Geheimnis ist das Geheimnis.