Ulrike Harbach

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Ulrike Harbach

Stille sehen

»Mit einer für den Laderaum eines Transporters konzipierten Camera Obscura entstanden die großformatigen Lochkameraaufnahmen an der Mecklenburgischen Seenplatte.

Die Camera wurde für den Laderaum eines Transporters konzipiert. Für die Aufnahmen wurde die Kamera möglichst nah ans Ufer gefahren und auf zwei Böcke gestellt. Der Zugang ins Innere führt durch eine lichtdichte Schleuse. Als Negativmaterial wurde Farbfotopapier verwendet, in der Größe 1,49 × 0,71m, dieses wurde später im Labor umkopiert.

Bei einem Blendenwert von 507 ⅓ lagen die Belichtungszeiten zwischen 8 und 30 Minuten.

Sich durch das Bild bewegende Objekte verschwinden durch die langen Belichtungszeiten. Die aus dem Zeitfluss heraus arretierte Verlassenheit lässt diese Natur-Räume zu utopischen Gegenwelten des menschlichen Lebensraums werden. Atmosphärische Tonwerte, Unschärfe, Vignettierung und das Fehlen der Tiefenbezüge, die in der fokussierenden Fotografie das Bild zentralperspektivisch gliedern, zeigen eine eigene Ordnung der Bilder – im Zyklus Stille Sehen macht Ulrike Harbach Landschaft in einer Weise sichtbar, wie sie sich dem Blick nur im Medium des Bildes selbst zeigen kann.«

(Maike Mügge)