Bei der Betrachtung von Fotografien interessiert uns eigentlich immer das, was außerhalb des sichtbaren Bildes liegt:
Was vorher war, was nachher geschehen ist, was man links oder rechts, oben oder unten hätte entdecken können. Der Infinitiv des Faktischen wird durch den Konjunktiv der Vorstellung und Imagination ergänzt und nichts erregt unsere Phantasie so sehr, wie das, was wir nicht sehen. In diesem Spannungsfeld zwischen Sichtbarkeit und Nicht-Erkennbarkeit siedelt die Serie KörperBild, deren ästhetische Konstruktion die klare Identifikation von Wirklichkeit verneint.
Jedes Motiv kann als Abbild einer möglichen Realität, als Beziehung zwischen Körper und Raum, als Beschreibung zwischen Körper und Fläche, als Relation von Körpern untereinander oder aber als Ausschnitt eines größeren Bildgefüges gelesen werden. Gleichzeitig werden auf einer konzeptionellen Ebene die kategorialen Konstituenten des fotografischen Sehens wie Schärfe/Unschärfe, Zeit-/Raumrelation, Bildgrenze etc. thematisiert.