Franziska von den Driesch

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Franziska von den Driesch

Pathos und Idylle

Zwei Monitore, im rechten Winkel zueinander angeordnet, zwei Videos, ca. 10 min, geloopt auf 30 min, zwei Tonspuren in wechselnder Lautstärke.

Die Videoarbeit Pathos und Idylle als ›bewegtes Bild‹ zu bezeichnen, trifft die Sache eigentlich nicht denn Bewegung ist nur andeutungsweise in diesen beiden Videos auszumachen. Vielmehr sind es Bilder, denen die Komponente Zeit hinzugefügt wurde und gerade so die Bewegungslosigkeit zutage tritt. Ähnliches vermag der Klang, der durch seine pure Anwesenheit die Existenz der Stille in Erinnerung ruft. Wir sehen zwei Orte, beide gleichsam stereotyp. Ein Maisfeld, irgendwo in flacher Agrarlandschaft. Und eine Wand mit Tür, kein Wohnhaus sondern eher Industriebaracke, irgendwo in der Peripherie einer Großstadt, irgendwo auf der Welt.

Es wären rein funktionale Orte, man schenkte ihnen keine Beachtung, wären sie nicht durch Zeichen in Besitz genommen. Die Flagge auf der einen Seite als eindeutiges Zeichen der territorialen Inbesitznahme. Der erste Mensch am Südpol, auf dem Mond oder sonstwo pflanzt die Flagge, erst sie besiegelt die Tat, die Eroberung. Auf der anderen Seite ein einsamer Stuhl, Plastik, internationaler Stil, er wartet auf einen Besitzer. Er war hier, er wird wieder kommen, in der nächsten Pause, auf eine Zigarette, fünf Minuten Aussicht. Worauf?