Das Konzept meiner Fotoserie White Rooms ist es, Massenszenarien darzustellen, die gängige Verhaltensweisen, humangeschichtliche Entwicklungen und den technologischen Fortschritt unserer Gesellschaft aufzeigen.
Für die Bilder fotografiere ich aus erhöhter Position kontinuierlich ein- und dieselbe Person, die sich auf einer freien Fläche vor mir, nach einem festgelegten Muster, bewegt. In der digitalen Nachbearbeitung stelle ich in jedem Bild die Person frei und füge sie in einen weißen Hintergrund ein. Dieser Prozess wird unzählige Male wiederholt, bis sich aus der Masse der Personen das geplante Muster ergibt. Die Arbeitszeit eines Bildes variiert zwischen einigen Stunden und mehreren Monaten.
Die übergreifenden Themen sind Anonymität, Anpassung und Austauschbarkeit. Weitere zentrale Punkte der Serie sind Identität, das Individuum und Beziehungen. Durch die teilweise strikte Ordnung werden Freiheit, Selbstbestimmung und Anpassung an eine computergesteuerte Welt hinterfragt. Dazu trägt auch noch der überwachende, beobachtende Charakter der Aufsichtsperspektive bei.
Da für jedes Bild eine ganze Serie von Fotos gemacht wurde, die dann in einem Bild zusammengefasst wurden, stellen die Bilder auch die Idee des ›entscheidenden Moments‹ in der Fotografie in Frage sowie die Synchronität unserer Gesellschaft.