Die Arbeit Messages from the Darkroom befasst sich im Grenzgebiet von visueller Einbildung und fotografischer Wirklichkeitsauffassung mit den Aspekten der Fotografie, die die Fotografie seit ihrer Erfindung umgeben: Dem Geheimnis und dem Wunder. Obwohl die fotografischen Vorgänge naturwissenschaftlich zu erklären sind, haftet ihnen seit jeher etwas Magisches an.
Ausgehend von historischen Fotografien des Münchner Arztes und praktizierenden Okkultisten Albert von Schrenck-Notzing, die vermeintlich übernatürliche Phänomene zeigen und beweisen sollten, versucht die Arbeit dem Wunsch nachzugehen, magische Prozesse mittels eines technischen Apparates aufzeichnen zu können und der damit verbundenen – scheinbaren – Unmöglichkeit dieses Vorhabens.
Die Arbeit stellt Verknüpfungen von Fotografie und Magie heraus und öffnet als verbindenden Ort beider unterschiedlichen Sphären die Dunkelkammer als Raum der fotografischen Bildwerdung und der spiritistischen Séance. Die Dunkelkammer wird zu einem Raum der Transzendenz, in dem Tote auf einem Bild wieder auferstehen dürfen. Wo in alchemistischer Tradition fotografische Transformationsprozesse in Gang gesetzt und latente Bilder durch ein chemisches Ritual durch die Dunkelheit ans Licht gebracht werden.
Diesen Akt der Umwandlung findet man auch auf den Bildern des Geisterfotografen wieder, der Séancen in seinem Laboratorium veranstaltete, das in Aufbau und Ausgestaltung einer fotografischen Dunkelkammer glich. Hier wie dort kabinettartige Gelasse und Verdunkelungselemente, eine dunkelrote Ausleuchtung der Räumlichkeiten, Leuchtinstrumente, Vorhänge, Schablonen, die nützlich wurden, um für eine kurze Zeit die Toten aus dem Jenseits zurückzuholen. Das Erscheinen von Phantomen durch die menschlichen Medien während dieser Séancen, spiegelt das Hervortreten des Bildes im fotografischen Prozess wider.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Medium, das hier doppeldeutig in Erscheinung tritt: zum einen als technische Gerätschaft, in Form des Fotoapparates, zum anderen als okkultes Medium, dem Trancemedium, das übersinnlich kommuniziert. Nicht zuletzt wird der Fotograf in der Dunkelkammer selbst zum Medium, indem er dem Licht zu seiner bildgebenden Wirkung verhilft.