Ken’ichi Matsubara

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Ken’ichi Matsubara

Wall

Diese Arbeiten präsentieren eine Art Prototyp des Raumes, der mit minimalen strukturellen Elementen konstruiert ist. Die anscheinend tiefen Räume in diesen Bildern sind Aufnahmen von Collagen bestehend aus einigen Fotoausschnitten einer Mauer und weiß gestrichenen Platten. In diesen Collagen sind die Formen der Platten so geschnitten, um den Perspektiven der Wände in den Fotos zu entsprechen, aber die Oberfläche der Platten stehen ein wenig höher als die Fotos wegen des stärkeren Materials. Diese halb dreidimensionalen Collagen sind von einer Seite beleuchtet, so dass die Kanten der Platten Reflexionen und Schatten auf ihre Hintergrundfläche werfen; diese werden wiederum direkt so fotografiert.

Die daraus resultierenden Fotos werden mit Holzrahmen gerahmt, die ebenfalls weiß gestrichen sind wie die Platten in den originalen Collagen. Wenn die Arbeiten auf einer weißen Wand eines Ausstellungsraumes gehängt werden, werfen die Rahmen die gleiche Art von Reflexionen und Schatten auf die Wand sowie auf die Oberfläche der Fotos. Infolgedessen dehnen sich die visuellen Räume in diesen Arbeiten nicht nur in Richtung ihrer optischen Tiefe innerhalb der Bilder, sondern auch auf den physikalischen Raum, in dem sie ausgestellt werden.

Die Arbeiten stellen zwei sich widersprechende Sichtweisen auf einen visuellen Raum dar – den tiefen Raum durch den optischen Effekt sowie den flachen materiellen Raum mit kaum physikalischer Tiefe. Die einfachen Strukturen der originalen Collagen verwandeln sich in illusionäre dreidimensionale Räume, aber diese Räume können nur in fotografischen Bildern existieren. Die Figuren in den Bildern helfen dem Betrachter den Umfang und den Abstand des visuellen Raumes zum realen Raum zu beziehen, aber sie betonen auch den modellartigen Aspekt dieses visuellen Raumes, der eher eine Illusion als real ist. Durch die trügerischen Perspektiven und die Nutzung einer einfachen Lichtwirkung spielen diese Arbeiten mit unserer Wahrnehmung eines visuellen Raumes und wie wir ihn mit der Wirklichkeit in Verbindung bringen.