Dagmar Kolatschny

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Dagmar Kolatschny

storybook

»Was als Geheimnis bleibt, ist nicht so sehr das, was man absichtlich verborgen hält, sondern … das überraschende Ausmaß der Möglichkeiten.« (John Berger)

Das Bildmaterial stammt aus alten Fotografien. Durch Ausschneiden und Bearbeiten entstehen neue Bilder, die eine eigene Bildsprache aufbauen. Die Fotografien haben ihre einstige Funktion als Dokument, als Erinnerung verloren. Die herrenlos und daher nutzlos gewordenen Erinnerungsstücke werden in Besitz genommen, umgestaltet, einer neuen und wie es scheint willkürlich subjektiven Lesart unterworfen. Durch das Zusammenführen der Einzelbilder zu Serien werden neue Inhalte arrangiert, die, kombiniert mit ebenso willkürlich ausgewählten, literarischen Zitaten, als kurze ›stories‹ eine eigene Dynamik entwickeln.

Die scheinbar objektive Qualität der Fotografien wird bewusst ausgehebelt zugunsten einer beliebigen neuen Ordnung der Bilder bzw. Bildausschnitte, die in ihrer subjektiv-poetischen Sichtweise neue Welten generieren. Diese beruhen zwar auf Tatsachen, sind aber doch komplett erfunden.

Ein Spiel mit dem Medium Fotografie, seinen grafischen Möglichkeiten und dem Verhältnis zwischen Form und Inhalt, sowie Reflexionen über die vielfältigen Interpretations- und Wahrnehmungsmöglichkeiten von Bildern bzw. von Text und Bild.