Die Arbeit 1895 zeigt ein Klassenfoto von bereits verstorbenen Personen aus dem Jahre 1895. Die Augen aller wurden mit Hilfe digitaler Bildbearbeitung geschlossen und dienen so als visueller Hinweis auf den gegenwärtigen Zustand: das bereits eingetretene Ableben der Klasse und ihrer Lehrerin. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen der Vergangenheit (Abbild der damals lebendigen Schulklasse) und der Gegenwart (verstorbene Personen haben ihre Augen geschlossen) geschaffen, wodurch der Eindruck entstehen kann, jene scheinbar unveränderliche Fotografie ist doch ›mit der Zeit gegangen‹. Das Unerwartete ist eingetreten, was ein seltsames Gefühl beim Betrachten des Bildes erzeugt und gleichsam am Wesen der Fotografie zweifeln lässt. Denn wie kann ein kurzer ›eingefrorener‹ Moment der Vergangenheit doch wieder ›aufgetaut‹ sein?