Das Flusswasser ist sanft, glitzernd, schäumend, rein, sprühend, wild, zart, brutal, lieblich, plätschernd, tobend, tosend, rauschend, lärmend, murmelnd, still, schmutzig, flüsternd, zerstörend, …, lebendig. In künstlerischer Hinsicht ist das Flusswasser mein Partner. Ich mache keine Bilder vom, sondern mit dem Flusswasser. Es ist mir Farbe, Pinsel und Zeichenstift.
Seit meiner Kindheit fasziniert mich fließendes Wasser. Ob als kleines Rinnsal oder als mächtiger Fluss – angetrieben von der Schwerkraft, geformt von Widerständen offenbart das Element sein vielschichtiges Wesen. Bei seinem Streben, sich sphärisch zu runden, prägt es und wird selbst geprägt. Natürliche und künstliche Hindernisse geben ihm unendliche, sich im stetigen Wandel befindliche Erscheinungsformen.
Die Fotografie, und nur die Fotografie, kann diese raschen Bewegungsabläufe visualisieren. Abhängig von der Dauer der Belichtungszeit können dabei einzelne Bewegungsmomente oder die Summe vieler dieser Momente abgebildet werden.
Die gezeigten Sofortbilder (Polaroids) dokumentieren nicht nur den Werdegang der Bildfindung durch die verschiedenen Belichtungszeiten, sie dienen auch, bei den oft abstrakten Wasserbildern, als fotografischer Beweis. Die einzige ›Manipulation‹ bei den Flusswasser-Bildern ist aber nur ein ur-fotografisches Prinzip – die Belichtungszeit.
Eine Limitierung der großen 100×100cm Farbbilder ergibt sich, durch die begrenzt vorhandenen, auf die Bilder geklebten Polaroids.