Simon Menner

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Simon Menner

Camouflage

Obwohl sie dank ihrer Professionalität unsichtbar bleiben, zeigen diese Bilder jeweils getarnte Scharfschützen. Diese zielen auf die Kamera und daher auf den Betrachter.

Drohnen, Scharfschützen, Selbstmordattentäter, es gibt viele Beispiele dafür, wie in heutigen Konflikten versucht wird mit einer unsichtbaren Bedrohung Terror zu erzeugen. Unsere Wahrnehmung ist zu einem zentralen Schlachtfeld geworden und Angst ist die Waffe der Wahl. Dabei ist ganz zentral, dass sich die Bedrohung nicht be- oder widerlegen lässt, sondern diese muss unüberprüfbar bleiben, um so erst ihre größtmögliche Wirkung zu entfalten.

Auf einigen der Motiven dieser Serie mag man zwar einen Gewehrlauf erkennen oder zumindest glauben, einen solchen zu sehen – eigentlich ist man als Betrachter aber auf sich alleine gestellt. Alles könnte nur eine Illusion sein. Ich gebe zwar über die Titel der einzelnen Bilder einen groben Hinweis auf die Position des Scharfschützen, dies lässt sich aber nicht überprüfen. Zumal die Scharfschützen dermaßen gut gearbeitet haben, dass auch auf manchen der Negativen keine Spur von ihnen abgebildet ist – erst recht nicht auf dem Abzug. Die Soldaten hatten aber stets den Befehl mich und die Kamera zu sehen und hierauf zu zielen. Das Ganze ist also kein Fake, richtig beweisen kann aber selbst ich als Fotograf des Werkes dies nicht. Daher ist diese Arbeit vermutlich gerade durch ihre Unzulänglichkeit sehr akkurat darin darzustellen, wie eigentlich Scharfschützen in der Landschaft aussehen.