In der Serie O.T. 2004 besteht der Bildraum aus sich überschneidenden Bildern. Die verschiedenen Ebenen (Filmstills, Akt, projizierte Malerei) haben eine eigene Materialität, sie unterscheiden sich in Auflösung, Korn, Helligkeit, Farbspektrum und damit geben sie dem Auge unterschiedliche Anhalte, um sich darin zu bewegen und im Kopf eine Geschichte zu entwickeln, sozusagen zwischen den Bildern. Die Versammlung unterschiedlicher Bildtypen setzt allerdings durch ihr Unpassendsein sehr verschiedene Geschichten in Gang, die Arbeiten können als Selbstportraits aufgefasst werden, als aktuelle Aussage zum Wesen der Collage, als Hinweis auf die Beschaffenheit unserer derzeitigen Realität oder auch als Freude am Spiel.
Durch das Erschaffen von neuen Bildräumen in den Collagen wird die prinzipielle Konstruierbarkeit von Wirklichkeit sichtbar gemacht – wie bei Träumen oder im Film, auf die die Schwärze, die die Projektionscollagen umgibt, verweist. Wenn mit Projektion gearbeitet wird, wird immer Bezug genommen auf das Verhältnis des Auges zum Licht. Eine Projektion ist Licht im Raum, sie braucht eine Projektionsfläche, sonst würde sie sich im Unendlichen verlieren. Damit können moderne Versionen der Frage nach den Schattendingen entstehen: Was ist fest und was ist veränderlich in unserer Wahrnehmung? Wie sind die Objekte beschaffen, wenn sie nicht wahrgenommen werden? Findet man Beständigkeit in den inneren Bild-Gesetzen der Wahrnehmung? Oder muß man sich dem Fluß der Bilder hingeben?