Jasmin Werner

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Jasmin Werner

Realität ist nicht mein Zuhause

Ohne das wir es wollen oder gar merken, sind wir von unserer subjektiven Sichtweise auf unser alltägliches Leben eingenommen. Wie mit einer Art persönlichem Filter, entwickelt und geprägt durch unsere Kindheit, wichtige Personen und Erlebnisse, blenden wir bei unserer Betrachtung der Welt manches aus oder heben anderes hervor. Der Anspruch objektiv sein zu können ist nicht tragbar, da sogar Maschinen, durch die Planung und Programmierung des Menschen, subjektiv entwickelt werden. Unsere subjektive Sichtweise, von der wir oft vergessen, wie sehr wir von ihr eingenommen sind, lässt uns die Welt unterschiedlich interpretieren und konstruierte Wirklichkeiten entwickeln. Für manchen Menschen wächst diese Wirklichkeit zu einer Traumwelt, die zur Realitätsflucht dient.

Auf den Bildern dieser Serie Realität ist nicht mein Zuhause wird eine von unendlich viel möglichen Wirklichkeiten dargestellt. Das hier dargestellte Mädchen befindet sich im Alltäglichen und dennoch in ihrer Gedankenwelt. Durch die sie umgebenden Gegenstände und ihre Kleidung grenzt sie sich von dem ›wirklichen‹ Leben ab. Ihre Flucht in die eigene Welt ist so einnehmend, dass ihre Umgebung in den Hintergrund gerät und farbloser wird. In der Phase zwischen Jugend und Erwachsensein wirkt die Kindheit nachträglich wie eine heile Märchenwelt, ohne Probleme und schwierige Fragen der Orientierung. Aus diesem Grund erscheint diese sehr verträumte und feminine Sichtweise auf die Welt wie der Teil eines Grimmschen Märchens.

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