Während all der Jahre meiner beruflichen Tätigkeit als Fachanwalt für Arbeitsrecht hatte ich immer wieder mit Kündigungen, Betriebsschließungen und Firmenpleiten zu tun. Als Berater der Arbeitnehmer und Betriebsräte war ich daher oft in den Betrieben zur Verhandlung von Sozialplänen und erlebte die Schicksale der betroffenen Arbeitnehmer hautnah. In den letzten Jahren entstand die Idee dies künstlerisch zu verarbeiten und mit der Kamera in die abgewickelten Betriebe zu gehen. So entstand eine Serie von Fotografien mit den letzten Spuren der menschlichen Anwesenheit in der verlassenen Arbeitsumwelt.
Die Bilder zeugen von einer intensiven Beziehung der Arbeiter und Angestellten zu ihrem Leben in den Betrieben. Handschuhe, Arbeitsschuhe, das »Kaffeekassen-Sparschwein«, Pin-ups, Pflanzen, Reinigungsgerätschaften und vieles mehr verkörpern in der in den Bildern erfassten Atmosphäre neben einer eigentümlichen Ästhetik auch eine gewisse Traurigkeit. Gebrochene Farben und teilweise monochrome Farben tragen mit dem stillen natürlichen Licht zur melancholischen Abschiedsstimmung bei.
Die Bilder sind Teil einer Serie, die weiter im Werden begriffen ist. Sie entstanden in den Jahren 2005 und 2006. Der Titel Finita la Musica stammt aus einem Graffito an der Wand eines solchen Betriebes.