Eva-Maria Heise

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Eva-Maria Heise

Barock

Die Zeit … Gibt es eine Reise in die Zeit, in andere Zeiten? Schicht um Schicht legt sich die Zeit wie ein großer, weiter Mantel um die irdische Weltkugel. Ist vergangene Zeit vorbei, ausgelöscht, unwiederbringlich verloren? Oder existiert sie parallel? Können wir sie wiederfinden, wieder sehen, schauten wir nur? Barock ist der Versuch einer optischen Zeitreise mit der analogen Kamera. Hier und jetzt sehen, was mal war. Und noch ist?

Für ihre fotografischen Arbeiten benutzt Eva-Maria Heise eine analoge Spiegelreflexkamera, denn nur sie ermöglicht ihr den enormen kreativen Spielraum zur Umsetzung ihrer optischen Visionen. Die Grundlage sind Farbnegativ- und Diafilme im Kleinbildformat. Eva-Maria Heise arbeitet mit Unschärfen. Dabei erschaffen Zeit und Bewegung die andere Dimension der vorhandenen Wirklichkeit im fotografischen Bild. Der digitale Profiscan enthüllt aus einem optisch schwarzen Negativ die entstandenen piktoralen malerischen Strukturen und die grundlegenden Farbgebungen einer Fotografie. Das, was für andere einer fotografischen Katastrophe gleichkommt, bietet Eva-Maria Heise die Grundlage für Farb- und Ausschnittskorrektur mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung.

Angeregt, unterstützt und herausgefordert durch ihre Lehrerin Sibylle Bergemann entwickelte Eva-Maria Heise im Laufe ihres Studiums an der FAS (Schule für Fotografie am Schiffbauerdamm) Berlin einen persönlichen, technisch aufwändigen fotografischen Arbeitsstil. Waren es zunächst Bilder in den Spiegelungen des Wassers, in denen Eva-Maria Heise fotografisch die gemäldehaften Abbildungen vergangener Zeiten wieder zu finden glaubte, gelang es ihr nach und nach solche Bilder in der ›Wirklichkeit‹ zu sehen und zu fotografieren.

Mit ihrem Essay Barock hat Eva-Maria Heise einen ersten authentischen Akzent gesetzt und künstlerische Fotografien geschaffen, die den Betrachter einladen, eigene emotionale Assoziationen zu entdecken. Eva-Maria Heise lebt und arbeitet in Berlin. Ihren Wunsch, zusätzlich zu ihrem sozialpädagogischen Beruf, Zeit für ein intensives Studium der Fotografie zu haben, konnte sie erst relativ spät umsetzen. Ihre Arbeiten sind bisher relativ unbekannt, können allerdings für den Bereich der künstlerischen Fotografie als eine bemerkenswerte Bereicherung gewertet werden.

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