Ben Plefka und Christian Angl

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Ben Plefka und Christian Angl

Personae

»Die Persona bezeichnete ursprünglich eine im griechischen Theater von den Schauspielern verwendete Maske, die die Rolle typisierte und als Schallverstärker benutzt wurde. Der Name ist abgeleitet aus dem Lateinischen (personare = hindurchtönen) und daraus wiederum abgeleitet ist der Begriff Person. C.G. Jung übertrug den Begriff in die Tiefenpsychologie und bezeichnete damit denjenigen Teil des Ich, der für ein normatives, sozialverträgliches Verhalten des Individuums sorgt. Die Persona ist eine Art Hülle des Ich, zum Beispiel der Polizist in der Uniform, der Richter im Talar, etc. Sie ist Möglichkeit der Kommunikation mit der Außenwelt und im Gegensatz dazu – Jung arbeitete stark mit Gegensatzpaaren – auch Schutz und Abgrenzung. Jung sagt, dass das Ich stürbe, sollte die Persona zu stark werden.« (wikipedia)

Der Grundgedanke der Serie ist die Auseinandersetzung mit dem Gefühl der inneren Sicherheit, vermittelt durch die Kenntnis der Umgebung in Verbindung mit dem nötigen Wissen um die vorherrschenden kulturellen Gegebenheiten. Menschen, die sich in ihrem ›Element‹ befinden – von uns als Realitätsraum bezeichnet – fühlen sich den Umständen gewachsen und gewinnen an Selbstsicherheit im Umgang mit der sie umgebenden Gesellschaft. Wir möchten uns in unserer Serie Personae mit Situationen beschäftigen, die auf spielerische Art verdeutlichen, wie fragil das Gerüst aus Sicherheit ist, mit dem sich viele Menschen umgeben. Sind sie einmal aus den gewohnten Umständen herausgerissen, oder aktiv ausgebrochen, scheint vieles nicht mehr zu funktionieren, und Unsicherheit, Ratlosigkeit, im aktiven Fall aber auch Wahnsinn und Überheblichkeit gewinnen die Oberhand. Unter Zuhilfenahme dramaturgischer Stilmittel aus dem filmischen Bereich wollen wir eine Geschichte entstehen lassen, die durch verschiedene Momentaufnahmen aus dem Leben unspezifischer Charaktere einen Fortgang bezeichnet, der das Zusammenbrechen und Einreissen dieses Gerüstes zeigt. Begleitend kommt natürlich die Auseinandersetzung mit der Frage, was Normalität bedeutet, und wo sie für den Einzelnen aufhört. Durch die begrenzten Möglichkeiten der Fotografie, eine fortlaufende Geschichte zu erzählen, entsteht hierbei zusätzlich die Aufgabe für den Rezipienten, die von uns fragmentarisch gesammelten Szenen zu einer variablen Geschichte zusammenzufügen.

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