Maziar Moradi

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Maziar Moradi

1979

Im Jahre 1979 bricht im Iran die islamische Revolution aus. Das totalitäre Schah-Regime wird durch ein Ajatollah-regime ersetzt. Maziar Moradi ist zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre alt. 1980 bricht ein achtjähriger Krieg aus, der große Teile der Familie durch Repressalien dazu zwingt, das Land zu verlassen. 27 Jahre später findet ein großer Teil dieser Familie in Hamburg wieder zusammen. Sie leben mittlerweile in Kanada, Italien, Deutschland, Australien, England und USA. Die aktuellen Nachrichten über die Sanktionen Amerikas gegen den Iran auf Grund des iranischen Atomprogramms geben Anlass, über den letzten Krieg und die Schicksalsschläge der Familie zu sprechen. Stundenlang dauern diese Gespräche, weil ständig in verschiedene Sprachen übersetzt werden muss.

Maziar Moradi hört viele dieser Geschichten zum ersten Mal. Er bittet darum, diese Geschichten aufzuschreiben. Bei ihm läuft, wie er es selbst beschreibt, zu jeder Geschichte ein Film ab. Er fängt an, Skizzen zu zeichnen, die zu kurzen Filmen verarbeitet werden könnten. Er reduziert diese Skizzen auf das Wesentliche, auf den einen Moment, der das Leben der Gezeigten entscheidend verändert hat und beschließt, diese Szene fotografisch zu inszenieren.

Erste Bilder entstehen während des Familientreffens. Mit diesen subtil nachgestellten Szenen gewinnt Maziar Moradi den Otto-Steinert-Preis 2007 und hat nun die Möglichkeit für seine Diplomarbeit in den Iran zu reisen, um die dort verbliebenen Familienmitglieder zu portraitieren. Maziar Moradi erzählt in einfühlsamen Bildern von seiner Familie und deren Schicksal und lässt gleichzeitig Geschichte lebendig werden.

(Prof. Vincent Kohlbecher)

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