Diese Serie besteht aus psychologischen Porträts von Personen in körperlichen oder seelischen Konfliktsituationen in Form von Ausschneidebögen als Anzieh- oder Spielpuppen dargestellt auf Tafelbildern als Diptychen oder Triptychen. Die im Ganzkörperporträt gezeigten Personen drücken durch ihre Körpersprache und Gestik ihren körperlichen oder seelischen Konflikt aus. Auf einem Teil jeder Arbeit ist die Person alleine abgebildet, der 2. bzw. bei Triptychen auch der 3. Teil zeigt die zum Konflikt dazugehörenden Kleidungsstücke und Gegenstände. Die Kleidung, die zu der jeweiligen Person gehört (gleiche Körperhaltung) und die Individualität oder Konformität dieser Person unterstreicht, hat in dieser Serie die Funktion des Abdeckens, Verdeckens, bzw. des Entblößens. Sie spielt in den meisten Arbeiten eine zentrale Rolle, da alle Inhalte der Arbeiten mit dem An- bzw. Auskleiden in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Weitere Gegenstände gehören zu dem dargestellten Konflikt und dienen der erweiterten Auseinandersetzung damit.
Jede Arbeit dieser Serie setzt das intensive Beschäftigen mit der Person und ihres Konflikts in Form von ausführlichen Gesprächen bis hin zu dem Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen mir und der dargestellten Person auch in vielen Fällen mit deren Angehörigen voraus. Dieser Prozess dauert meistens über mehrere Monate und resultiert in der Arbeit des Fotografierens. Die fotografierte Person entscheidet über den Grad der Anonymität in der Darstellungsweise.
Wie die körpersprachlichen Inhalte und dazugehörenden Gegenstände gezeigt werden, lege ich mit den Personen in den Gesprächen fest. Eine große Bedeutung kommt der Darstellung des Ausgeliefertseins in solchen Situationen mit der damit verbundenen Schwierigkeit einer Selbstbestimmung und der großteils fehlenden Akzeptanz in der Gesellschaft zu. Bei dieser Serie können die Personen und Kleidungsstücke nicht ausgeschnitten und übereinandergelegt werden. Der Betrachter kann dies in seiner Phantasie vollziehen. Alle Handlungen und Erkenntnisse laufen auf der kognitiven Ebene ab.